Wir haben diesen Leitfaden von einem Züchterkollegen bekommen der schon sehr lange züchtet, wir finden ihn sehr lesenswert.
Liebe Belgierinteressierte,
Sie haben sich fiir einen Belgischen Schäferhund entschieden und diese Entscheidung sicherlich nach ausreichender Information vom Züchter, durch Literatur und aus Gesprächen innerhalb der Familie oder mit anderen Hundebesitzern gefallt. Doch was tun Sie, damit sich ihr Belgier auch für Sie entscheidet?
Auf den folgenden Seiten finden Sie einige Ratschlage, die gut gemeint sind und die (so haben wir die Erfahrung gemacht) fast immer zum Erfolg führen. Sollte mal etwas nicht so funktionieren, so verzweifeln Sie bitte nicht daran denn viele Wege ft.ihren bekanntlich nach Rom. Indem Sie auf ihren Junghund achten, werden Sie lernen ihn im richtigen Moment von seinen Unarten abzulenken und ihn somit Schritt ft.ir Schritt erziehen. Sie werden selbst die eine oder andere Idee in die Tat umsetzen und ihre Erfahrungen mit dem daraus resultierenden Verhalten Ihres Junghundes machen. Sollten Sie einmal unsicher sein oder mit ihrer Erziehung keinen Erfolg haben so scheuen Sie sich nicht uns anzurufen. Dieses Angebot machen wir Ihnen sehr gerne, da wir selbst bei unserem Züchter immer ein offenes Ohr fanden und aus Erfahrung wissen dass dies oft sehr hilfreich ist. Außerdem freuen wir uns immer etwas von Ihnen und ihrem
,,Kleinen" zu horen und die Entwicklung so über den Tag der Vermittlung hinaus verfolgen zu können.
Wenn Sie nun mit Ihrem Welpen zu Hause ankommen, haben Sie bereits eine Hürde übersprungen - die Anfahrt. Der Welpe war bisher in seiner gewohnten Umwelt und ist, wer mag es ihm verdenken, etwas verstört und ängstlich. Bereits auf der Fahrt sollten Sie ihn beobachten und lieber eine Pause zuviel, als zuwenig einlegen, vor allem wenn der Welpe zu sehr speichelt oder fiept. Wenn Sie die Heimfahrt durch einige Pausen, in denen der Welpe interessiert am Wegesrand schnüffeln kann, unterbrochen haben und ihn somit ablenken, ist es unwahrscheinlich, dass er wahrend der Fahrt erbricht oder später Angst vor dem Autofahren haben wird. Meiden Sie zu sehr frequentierte Rastanlagen, sondern suchen Sie lieber einen etwas ruhigeren Parkplatz auf. Meiden Sie außerdem die Stellen, die offensichtlich als ,,Hundetoilette" häufig aufgesucht werden.
Wichtig: lgnorieren Sie wahrend der Autofahrt das piepsen und jammern Ihres Welpen - also nicht streicheln und beruhigend auf ihn einsprechen. Er wird es als Lob auffassen, in Zukunft um Ihnen zu gefallen dieses Verhalten weiterführen und immer lauter vor sich hin jammern.
Wenn der ,,Kleine" sich während der Fahrt beruhigt hat und still ist, können Sie ihn natürlich ausgiebig für dieses Verhalten mit streicheln und lieben Worten belohnen. Wenn er während der Fahrt schläft können Sie beruhigend die Hand auf ihn legen. Er wird lhre Nahe spüren und schnell ein Band der Zuneigung zu ihnen entwickeln.
Wenn er dann wach wird halten Sie bei der nächsten Gelegenheit an und gehen eine kurze Strecke, loben ihn wenn er ein Pipi macht und fahren dann weiter.
Zuhause angekommen, ware es sehr gut, wenn Sie mit lhrem Welpen als erstes an die Stelle im Garten gehen, an dem er später seine Notdurft verrichten soll/darf. Wenn er dies getan hat, können Sie ihn ausgiebig loben und mit ins Haus nehmen. Damit ist der erste Schritt zur Stubenreinheit bereits getan. Wenn Sie wahrend der Welpe sich löst immer ein bestimmtes Wort benutzen, haben sie später einen Hund der auf dieses Wort hin seine Notdurft verrichtet. (In manchen Situationen kann dies ganz hilfreich sein)
Einige Ratschlage zur Haitong des Welpen und Junghundes:
Aus dem herzigen Welpen, den Sie jetzt übernehmen, wird innerhalb von 2 Jahren ein erwachsenes Tier, das seiner Art nach ein im Rudel lebendes Laufraubtier ist. Bitte beherzigen Sie diesen Satz, denn nur bei moglichst artgerechter Haltung kann sich ihr Hund glücklich und normal entwickeln.
Sein Rudel sind jetzt Sie und ihre Familie. Er wird sich geme einordnen. Das gibt ihm Sicherheit. Wenner etwas ,,angestellt" hat, will er Sie weder Ärgern, noch tat er es aus Bosheit. Nein, er weiB noch nicht, was er soll und darf, und Sie müssen darüber nachdenken, wie Sie ihm bestimmte Verhaltensweisen beibringen. Schlagen Sie ihn nie! Die Rasse ist sehr sensibel und vergisst so etwas nicht. Ein scharfes ,,Nein" mit erbostem Gesicht dürfte meist genügen. Von manchen Hundehaltern, die die Handlungsweise von anderen übernommen haben werden Sie ab und zu den Ratschlag hören den Welpen am Nackenfell zu fassen und zu schütteln. Dieses Schütteln wird nach neueren Erkenntnissen von dem Welpen als ,,Mordversuch" gewertet und hat keinen erzieherischen Wert! Sie erreichen lediglich, dass der Hund im Optimalfall die Aktion die Sie zu diesem Schritt hingerissen hat meidet. (ein Erfolg in der Erziehung?) Nein! Denn es wurde ein Stück des Vertrauens, das ihr Welpe zu Ihnen aufbaute zerstört. Vertrauen welches Ihnen in vielen Situationen nützlich sein wird und im Extremfall Unfälle vermeiden kann. Die Zeitspanne, die Sie dazu benotigen, um bei dem Welpen den Nackengriff anzuwenden ist viel zu groß für den Welpen um eine Verbindung damit herstellen was er gerade( in lhren Augen ) falsch gemacht hat. Das Gegenteil des gewünschten Erfolgs tritt ein, denn der Welpe wird Sie auf ihn zukommen sehen, sich freuen, dass Sie Ihn beachten, wird lhre Hand an seinem Nacken spüren (in der Freude gleich wie gewohnt gestreichelt zu werden) und dann wird er üiberrascht sein wenn Sie Ihn auf diese Weise angreifen!! Er kann es nicht verstehen.Was ihm die Schelte einbrachte und wird in Zukunft misstrauen bei einer schnellen Annäherung durch Sie verspüren und im schlimmsten Fall vor Ihnen davonlaufen. Bitte beachten Sie in jeder Situation, dass ein Hund Willkür nicht nachvollziehen kann. Er wird nicht verstehen, wenn Sie auf identische Situation einmal mit Strafe und ein anderes mal mit Lob reagieren. Ihr Verhalten wird ihren Welpen unsicher machen und verwirren.
Für jede Art der ,,Rüge" gilt jedoch, nur wenn Sie den Welpen quasi auf frischer Tat ertappen ist ein Einschreiten sinnvoll und lehrreich. 1st das Malheur erst einmal passiert nützt eine Erziehungsmaßnahme nicht mehr. Sie erzielen damit eher das Gegenteil, denn der Welpe weiß nicht mehr, weshalb Sie laut zu ihm sind und wird sich nach mehrmaligem Geschehen von Ihnen zurtickziehen.
Er will zur Familie gehören und auch seine Ansprache haben.
Glücklich wird es ihn machen, wenn er bestimmte Aufgaben bekommt und etwas lernen darf (Bälle apportieren, in Agility Leistung zeigen oder das Haus bewachen).
Phasen des Erwachsenwerdens
In der Pubertät wird er, seiner Natur gemäß, vielleicht den Versuch wagen, sich zum Rudelflührer aufzuschwingen. Aber er wird erleichtert sein, wenn Sie ihm unmissverstandlich zu verstehen geben, dass Sie der Herr sind und es auch bleiben wollen. Hierfür benötigen Sie weder Kraft, laute Worte oder Handgreiflichkeiten sondern lediglich ruhige Konsequenz und Aufmerksamkeit auf das was der Junghund so gerade tut. Sollte in Ihrer Abwesenheit mal etwas passiert sein so ist es wichtig, dass Sie darauf reagieren! Genau so wichtig ist aber, dass Sie einen kühlen Kopf bewahren und akzeptieren das der ,,Schuh", das Buch, das Kissen; das Lieblingsplüschtier ihres Kindes, der Teppich nicht aus Boshaftigkeit sondern eher aus Langeweile zerstört wurde. Dieser ,,Schaden" wird schließlich nicht wieder behoben wenn Sie jetzt auf den Hund in irgend einer Art und Weise einwirken! Ist in Ihrer Abwesenheit mal etwas passiert das nicht in Ihrem Sinne ist, so versuchen Sie zu erreichen, dass dies in ihrer nächsten Abwesenheit nicht wieder passieren kann! Denn wenn sich ihr Junghund zwei oder sogar drei mal in Folge dieselbe ,,Beschäftigung" gesucht hat kann das zur Angewohnheit werden und sie haben ein Problem. Spielen sie nie aus einer Laune heraus mit Dingen die zur Wohnungseinrichtung gehoren
z.B. Kissen.
Die geliebten Accessoires
Das Kissen das auf dem Sofa liegt wenn der Welpe vorbeigeht. Es wird beschnuppert, man beißt mal rein, noch finden wir es süß und loben den Welpen unbewusst indem wir lachen , den Welpen sanft vom Kissen zurück zu drücken (was ihn dazu bringt das Kissen fester zu fassen und seinen Beute und Spieltrieb weckt. Dies heißt fur ihn soviel wie ,,oh ich hab das toll gemacht." Beim nächsten mal vielleicht einen Monat später wird eben dieses Kissen in einer günstigen" Stunde eine ähnliche Situation nicht unbeschadet überstehen.
Spielen Sie mit speziellen Spielzeugen, die der Welpe bzw. Junghund als solches immer wieder erkennen kann und beschaftigen Sie ihn.
Wie der Herr so's Gescherr
Ruhepausen bzw. wenn sie ihn wirklich mal kurz alleine lassen müssen mit Kauknochen, Beißringen oder anderen Dingen mit denen er sich gerne beschäftigt. Geben Sie dem Hund nur Spielzeug, welches er in dieser Form immer haben darf (z. B. Büffelhautknochen, Bälle, Beißringe). Nicht aber alte Schuhe! Bald nagt er dann auch die neuen an! Das Spielen ist ein Thema mit dem man sich wirklich beschäftigen sollte. Der Welpe nutzt es um seinen Weg im Leben zu lemen, um in allen Situationen seines Lebens
schnell und sicher zu reagieren. Man könnte sagen über das Spiel lernt er das Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden und gegenüber ihnen. Er findet heraus wie weit er gehen kann und ab wann sein Gegenüber (Sie) nicht mehr mitspielt. Zeigen Sie ihm also wenn er ihnen weh getan hat indem sie kurz aufschreien. Sie werden sehen er wird sich direkt um sie bemtihen und sich durch Beschwichtigungsgesten bei ihnen ,,entschuldigen". Trainieren sie den Beginn und das Beenden des Spieles schon früh und sparen Sie nicht mit Leckerchen und Belohnungen in Form von kleinen Stückchen Käse oder sonstigen Leckerbissen. Geben Sie ihm zu verstehen wann es Zeit zu Spielen ist und wann nicht. Das Codewort ,,Nein" ist in allen Lebenssituationen sehr nützlich. Vermeiden Sie bei Spaziergängen unbedingt das beliebte ,,Stöckchen werfen", hierbei können schlimme Unfälle passieren falls der Hund in den Stock rennt und sich Splitter oder sogar den Stock selbst in den Schlund spießt.
Nehmen Sie lieber von Zuhause einen Ball oder ein ähnliches Spielzeug mit.
Kind und Hund
Ihre Kinder werden als Familienmitglieder von Ihrem Hund geliebt und beschützt werden, es ist wichtig, Kinder, die zu Besuch kommen ebenfalls in die elementarsten Grundregeln einzuweihen, damit ein harmonisches Miteinander und die notwendige Sicherheit gewährleistet ist. Erster und absolut wichtigster Leitsatz ist hier:
Lassen Sie Kleinkinder und Jugendliche nie alleine mit dem Hund!
Nicht etwa aus Misstrauen, sondern, weil Sie für alle Vorkommnisse, die sich daraus entwickeln die Verantwortung tragen! Bei einem Kind hat sich die Voraussicht nicht entwickelt, welche Konsequenzen seine Handlungen mit sich bringen. Grundvoraussetzung, Wenn Sie guten Gewissens für sich feststellen können, daß:
Die Kinder dürfen den Hund nie ärgern, hänseln oder mutwillig erschrecken.
Den Welpen nicht aus dem Schlaf reißen noch ihn am Schlafen hindern, sei es um zu spielen oder ihn anzufassen. Den Welpen beim Essen zu stören oder ihm das Futter vorzuenthalten
Schmerz oder Gewalt zuzuftigen
ausgeschlossen ist, haben Sie gute Chancen, daB sich gar nicht erst ein Problem entwickeln wird. Den Rest bringt der Welpe mit, er kann sich dann entsprechend seinen Anlagen zu einem ruhigen und ausgeglichenen sozialvertraglichen Hund entwickeln.
Nie kann ein Kind oder gar Kleinkind Rudelführer des Hundes sein. Die Kinder sind geliebte Spielkameraden und das Heiligtum des Herren. So wird - bei richtiger Führung - ihr Hund Ihre Kinder
betrachten. Ein schwieriges Unterfangen? Manchmal ja, manchmal nein. Die wichtigsten Voraussetzungen sind Konsequenz, Verstandnis und Zeit. Das Verständnis für ihre Kinder, die im Welpen den süßen Spielkameraden sehen und es manchmal wirklich schwer haben wenn der Welpe da liegt und schläft. Das Verständnis für den Welpen der sich mit seinem wach werden einfach nicht nach den passenden Situationen richtet und seine Bedürfnisse hat wenn man eigentlich nicht unbedingt darauf gefasst ist. Die Zeit, die an manchen Tagen rar ist und die man sich doch unbedingt nehmen sollte indem man mit den Kinder und dem Welpen zusammen im Garten spielt oder das Futter zusammen zubereitet. Die Konsequenz dem Welpen und auch dem eigenen Kind oder einem Kind das zu Besuch ist gegenüber beibehalten, damit das Zusammenleben für alle in den richtigen Bahnen verlauft.
Die Fahrt nach Hause
Eine neue Situation, die der Welpe meistern muss. Auch wenn er bei uns bereits Auto gefahren ist, ist die veränderte Geräuschkulisse, die neuen Personen, die mit Ihm die Fahrt bestreiten und eventuell auch die Länge der Fahrt bis zu seinem neuen Zuhause eine Herausforderung an seine Geduld und seine Belastbarkeit. Hier einige Tips und lnformationen, die Ihnen helfen werden, die Fahrt optimal zu gestalten.
Während der Fahrt ist der Welpe einer Bewegungseinschränkung unterzogen, instinktiv wird er versuchen, sich dieser zu entziehen. Nun, gerade in den Anfängen gilt es Ruhe zu bewahren. Auch wenn der Welpe Sie erst kurz kennt, wird er sich an Ihnen orientieren, er ist es gewohnt, da während der Zeit in unserem Hause mannigfaltige Situationen, die für den Welpen neu waren, durch Beobachtung und Orientierung an seinem Umfeld von Ihm erfolgreich bewältigt wurden.
Optimal verhalten Sie sich wie folgt:
- Hunde sind grundsatzlich nonverbal, Laut geben Sie nur bei Gefahr, in hohen Triebsituationen oder bei Unsicherheit. Daher unser Tipp, sprechen Sie moglichst den Welpen nicht an, und halten ihn ruhig fest, auch wenn er strampelt. Wenn er sich dann beruhigt, streicheln sie ihn sanft, sprechen wenn überhaupt ruhig zu ihm und halten ihm ein Leckerchen hin. Nimmt er es nicht, kein Problem, bieten Sie es ihm immer wieder mal an und wenn er es dann nimmt, loben sie ihn ruhig mit leiser warmer Stimme. Je zurückhaltender Sie mit ihrer Sprache sind, desto ruhiger wird der Welpe sein.
- Wenn ihr Welpe eingeschlafen ist, lassen Sie ihn so lange schlafen, wie es geht und steuern wenn er aufgewacht ist, den nächsten Parkplatz an. Planen Sie diese Pausen ein und bieten ihm etwas zu trinken an, machen einen kleinen Spaziergang. Spielen Sie möglichst nicht mit ihm, sondern drehen sie ruhig eine Runde, wahrend der er im Optimalfall sein
Geschäft verrichtet.
3. Es gibt die verschiedensten Ansichten, wo der optimale Platz für den Transport im Auto ist, in einer Box, im Kofferraum, im Fußraum auf der Beifahrerseite oder auf der Rückbank. Es gibt die verschiedensten Matten, Gurte und Boxen aller Art, an die ein erwachsener Hund sehr gut gewohnt werden kann. Beim Welpen auf seiner ersten Fahrt, sollten Sie nicht riskieren, dass die falsche Wahl dazu führt, dass der Welpe in Panik gerat und Sie keine Möglichkeit haben ihm beizustehen. Nehmen Sie ihn mit einer Decke auf ihren Schuss, legen Sie Papiertücher parat, falls er sich erbrechen muss und setzen sich entweder auf den Beifahrersitz oder die Rückbank. Sollten Sie die Rückbank wählen, legen sie den Welpen aber nicht neben sich oder lassen ihn frei laufen, er ist zuweilen sehr schnell.
4. Zuhause angekommen ist die Fahrt noch nicht zu Ende. Der Welpe sollte noch einmal einen kurzen Spaziergang machen und erst nach ca. 10 bis 15 Minuten mit in die Wohnung gehen. Warum fragen Sie sich eventuell, wir sind doch endlich angekommen und Zuhause! Klar, für Sie ist dies der Fall, Sie sind
endlich Zuhause, der Welpe kennt dieses ,Umfeld aber nicht, er wird sich eventuell unsicher zeigen,
wenn er in der neue, unbekannte Wohnung eintrifft. Lassen Sie ihn erst einmal den Garten erkunden
und etwas abspannen, nun ist es an der Zeit etwas zu spielen. Dann geht es in die Wohnung und es ist
an der Zeit ihm dann etwas zu essen anzubieten. Nach dem Essen gehen Sie noch einmal in den Garten,
an die Stelle, wo er sich lösen darf und zeigen ihm danach seine Schlafstelle. Legen Sie sich einfach
etwas zu ihm auf den Boden und geben ihm Geborgenheit, dies stärkt das Band zwischen ihnen.
Die erste Nacht
Lassen Sie ihn in den ersten Tagen moglichst nie alleine (d. h. sein Nachtlager an Ihrem Bett)! Irgendwo haben Sie das sicherlich schon mal gelesen. Es hat sehr viele Vorteile:
- falls Sie kein ,,Tiefschlafer" sind, merken Sie, wenn der Welpe sich bemerkbar macht, konnen ihn dann nach draußen bringen und haben ihn so schneller stubenrein.
- er jammert nicht die ganze Nacht oder zerkratzt unkontrolliert Tapeten und Türen, sondern wird direkt ein Band des Vertrauens zu Ihnen knüpfen, weil Sie bei ihm sind, auch wenn der Rest der Welt ihn verlassen hat! Er lässt sich übrigens zwischen der I 5. und I 7. Woche ohne einen Ton des Missfallens eine neue Schlafstelle von Ihnen zuweisen, da der Welpe in diesem Alter bereits gerne diese Aufgabe als ,,Wachposten" und ,,Melder" i.ibernimmt.
Außerdem ersparen Sie es sich, nach drei Tagen zu sagen: ,,Es reicht, jetzt nehme ich ihn zu mir ins
Schlafzimmer".
Durst
Genauso wie am Tage hat der Welpe in der Nacht das Bedürfnis, Wasser zu trinken. Vergessen Sie nicht, dem Welpen eine Schale Wasser ftir die Nacht bereitzustellen - verweigern Sie ihm dies nicht in der gut gemeinten Absicht, den Welpen so schneller stubenrein zu bekommen.
Ruhephasen
Nach dem Schlafen, nach der Mahlzeit bringen Sie den Hund sofort ins Freie. Loben Sie ihn ausgiebig, wenn er sich gelöst hat. Sollte doch einmal ein Malheur im Haus passieren, zeigen Sie Ihr Missfallen an dem Produkt durch ein lautes ,,Na", aber nur wahrend es passiert! Ertappen Sie ihn dabei so tragen Sie den Kleinen dann ins Freie und warten ob noch etwas nachkommt. Dies wird natürlich ausgiebig belohnt. Sprühen Sie irgendeinen Duft nach der Reinigung auf besagte Stelle im Haus (Haushaltsreiniger, Parfüm, Essig oder ähnliches).
Stupsen ihn auf gar keinem Fall mit der Nase rein - mit Absicht hat er ihr Heim, d. h. sein erweitertes Lager, nicht beschmutzt. Der Welpe kann lediglich eine erlernte Stubenreinheit in diesem Alter entwickeln, da erst mit einem halben Jahr seine Blase voll entwickelt ist under den Urin längere Zeit kontrolliert zurückhalten kann.
Beobachten Sie ihn das nächste Mal besser und greifen Sie vor dem ,,Unglück" ein. Wenn Sie bemerken, dass der Welpe sucht, aufgeregt im Kreis oder in eine bestimmte Ecke rennt dann gehen Sie ruhig zu ihm, heben ihn hoch oder locken ihn schnell ins Freie. Sie werden sehen, er wird sehr bald ein Pipi machen und schon sind sie wieder ein Stück weiter in Punkto Stubenreinheit.
Haarpflege
- Baden Sie den Hund nie mit Seife oder Haarwaschmittel (Entfettung der Unterwolle = Erkaltungsgefahr). Lauwarm abduschen ist natürlich erlaubt und manchmal unumgänglich. Wenn er etwas älter ist, wird er evtl. ein begeistetter Schwimmer werden, vorausgesetzt, Sie !assen ihn seine Erfahrungen mit dem Wasser selbst machen und zwingen ihn nicht dazu.
Bürsten Sie ihn spielerisch mit einer weichen Bürste oder lhrer Hand (dies soll nicht der Körperpflege dienen, sondern den Kontakt Welpe - Mensch fordern). Zuviel intensives Bürsten schadet dem Fell, macht es brüchig.
Sollte es nötig sein, können Sie den erwachsenen Hund mit einer harten Bürste oder einem speziellen Striegel (gebogene Zinken - ideal wahrend des Fellwechsels für die ausflockende Unterwolle) bürsten. Keine Drahtbürste! Die Hundehaut, da durch die dichte Wolle geschützt, ist sehr empfindlich. Kammen Sie ihn nur zur Zeit der Haarung taglich. Lediglich die weichen Haare hinter den Ohren können Sie öfter bürsten, um Verfilzung zu vermeiden.
Der Belgier hat ein sehr pflegeleichtes Fell. Unsere Hunde können noch so verschlammt sein, sobald der Schlamin im Fell trocknet bleibt er auf der Schlafstelle zurück und ist mit dem Handfeger zu beseitigen. Die Hunde sind auf wunderbare Weise wieder vollig sauber.
Bewegung
Lassen Sie den Hund bei jedem Wetter ins Freie, es schaden ihm weder Regen noch Schnee, denn er ist es von klein auf gewohnt, und seine dichte Unterwolle schützt ihn vor Nässe (sollte er im Winter jedoch einmal ganz durchnässt sein, frottieren Sie ihn mit einem Handtuch ab). Jetzt ist Ihr Welpe noch ein Baby und braucht viel Schlaf. Ist er wach, will er lieber spielen als spazieren gehen. Doch von Monat zu Monat wird sein Lautbedürfnis großer, und Sie können Ihrem Hund später keine großere Freude machen, als mit ausgedehnten Wanderungen, wo er frei und ohne Leine toben darf.
Verlangen Sie von Ihrem Junghund vor dem 15. Monat keine einseitigen Belastungen wie z. B. neben dem Fahrrad zu laufen. Der Belgier gehört nicht zu den Rassen, ftir die das Treppensteigen eine erhöhte Gefahr darstellt. Jedoch sollten Sie den Welpen nicht unkontrolliert mehrmals taglich die Treppe hoch und runter laufen lassen. Wir hielten es bisher immer so, dass unsere Welpen das erste halbe Jahr die Treppe in den ersten Stock getragen wurden wenn es abends zum schlafen geht. Treppen in anderen Häusern z.B. wenn wir jemanden besuchen gehen die Welpen alleine (schließlich haben sie vier Beine).
Umwelt
Gewöhnen Sie den Hund schon im Welpenalter an Straßenverkehr, Autofahren und neue Gerausche - auch wenn er zunächst noch Angst zeigt, denn er ist ja noch ein Baby! Vor allem soll er zu vielen fremden Menschen Vertrauen fassen. Keine Angst, der Belgier wird deshalb nicht zum Allerweltshund! Aber immer sollte er bei Ihnen Geborgenheit und Zuflucht wissen.
Der Belgier ist innerlich sehr lange Kind, auch wenn er auBerlich erwachsen erscheint. Achten Sie gerade in der Anfangszeit darauf dass der Welpe nicht einfach etwas am Wegesrand aufnimmt. Oft liegen dort vergammelte Essensreste oder sonstiger Unrat der seine Gesundheit gefahrden konnte.
Rube
In den ersten Wochen braucht Ihr Hund noch viel Ruhe und Schlaf, er ist ja noch im Kleinkindalter. Er wird sich seinen Ruheplatz selbst aussuchen und wahrscheinlich immer in Ihrer Nahe seinen Erholungsschlaf halten.
Ihr Welpe muss ungestört schlafen können. Wenn Sie Kinder haben müssen Sie Ihren Kindern unbedingt verständlich machen, dass der Welpe im Schlaf nicht gestört werden darf. Wir wissen aus Erfahrung,
dass dies nicht immer einfach ist. Aber im Interesse lhres neuen Familienmitglieds miissen Sie hier absolut konsequent sein. Denn ein Welpe der nicht ausreichend Ruhe findet kann Hypernervös und sogar Krank werden.
Gefahren fiir den Hund
Haus: herumliegende Medikamente (nie für den Menschen bestimmte Medikamente ohne Tierärztlichen Rat geben!
Zernagen von Plastiksachen (manche sind giftig bzw. splittern)
Garten:
Schneckenkorn (todlich giftig!) Goldregen (sehr giftig! Auch die Aste diirfen nicht benagt werden)
Hornspäne (Vergiftungsgefahr) Unkrautvernichtungsmittel Rattengift
Zigarettenkippen
Giftpilze, Giftpflanzen aller Art sind eigentlich nur für den Junghund gefährlich da er in seiner Unerfahrenheit noch alles ins Maul nimmt.
Unterwegs: werfen Sie keine Stöckchen oder gar Steine zum Spielen, sondern möglichst runde Gegenstande (Tannenzapfen, Balle, Fallobst).
Verkehr
Der Straßenverkehr ist die häufigste Todesursache für Hunde. Lassen Sie den Junghund am Geschirr gehen, bis er nicht mehr den Kopf aus dem Halsband ziehen kann, wenn er einmal erschrickt.
Achtung Diebstahl! Nie den Junghund unbeaufsichtigt vor Laden warten lassen. Hundediebe - in Großstädten regelrecht organisiert - verkaufen die Hunde (und Katzen) an Versuchsanstalten!
Jagdtrieb
So artgerecht es wäre, das Jagen dürfen Sie ihm nie erlauben. Jede Wildspur ist (vor allem im ersten Lebensjahr) ,,Pfui!". Jahrlich werden Hunde wegen Wilderns von Jagern erschossen. Bieten Sie ihm Ersatz, indem Sie ihn lehren, Fährten zu suchen, oder spielen Sie einfach Verstecken mit ihm, so dass er seine Nase gebrauchen darf: Seine Beute ist dann ein Lappen, an dem er zerren darf.
Erziehung
Das Wichtigste in der Hundeerziehung sind Geduld, Konsequenz und vor allem Liebe zum Tier, die Ihnen dann tausendfach zurückgegeben wird. Der Hund ist kein Regenschirm oder Sportartikel, den man bei Bedarf hervor nimmt. Die Familie ist sein Ersatzrudel, und nur in ihr entwickelt sich das Rudeltier Hund normal. Der Belgische Schäferhund ist zur ausschließlichen Zwingerhaltung völlig ungeeignet! Im Gegenteil, widmen Sie seiner Aufzucht großtmögliche Sorgfalt und viel Zeit, denn was Sie ihm in den ersten zwei Lebensjahren zukommen lassen, wirkt sich auf sein ganzes weiteres - hoffentlich recht langes - Leben aus.
Die Sache mit dem Hänschen
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Ähnlich wie beim Menschen sind Versäumnisse in der Jugend nur schlecht auszugleichen.
Je mehr Zeit Sie ihm widmen, desto besser wird der erwachsene Hund sein - Ihnen und lhrer Familie zur Freude. Wichtig sind für ihn jetzt Spiel und Geborgenheit. Alles will er erkunden und ausprobieren. Nicht um Sie zu Ärgern, sondern um Erfahrungen zu sammeln. Angst entsteht aus Mangel an Erfahrung. Darum seien Sie nicht besorgt, wenn er sich vor manchen Dingen (Straßenverkehr, Maschinen, Zügen o. a.) noch fürchtet.
Ermutigen Sie ihn, viel von der Welt und fremden Menschen kennen zu lernen, jedoch ohne ihn zu überfordern - !assen Sie ihn selbst fremde Dinge und Menschen erkunden. Drangen Sie lhren Welpen nicht dazu, etwas zu tun, was er nicht selbst mochte.
Positive Motivation
Loben Sie ihn, wenn er es gut gemacht hat. Sollte er irgendwelche Ängste oder starke Unsicherheit zeigen, bestärken Sie ihn nicht darin, indem Sie Ihren Welpen streicheln und ihm gut zureden. Ist die Situation nicht gefährlich für den Welpen, geben Sie sich am besten ganz unbeteiligt selbst wenn er einmal fiepen oder schreien sollte - Sie können nach ihm sehen, wenn er sich beruhigt hat. Je mehr positive Erfahrungen er macht, desto sicherer und selbstbewusster wird er werden. Wenn er Sie später verteidigen soll, muss das aus innerer Sicherheit und Selbstvertrauen geschehen, nicht aus Angst vor unbekannter Bedrohung. Spielen Sie viel mit Ihrem Hund, lassen Sie ihn viel frei herumtoben.
Sein Suchen, Schnuppern und Scharren ist für ihn ungefähr das, was für Sie Lesen, Unterhaltung und Fernsehen bedeutet.
Eine weitere wichtige Erfahrung die der Welpe immer wieder machen sollte ist der Kontakt mit anderen Artgenossen. Besuchen Sie einmal wöchentlich eine Welpenspielstunde. Der Kontakt mit Hunden verschiedener Rassen macht ihn sicher. Er kann im Spiel und mit dem Kontakt mit den anderen Welpen und Junghunden gute und fur ihn sehr wichtige Erfahrungen machen.
Ausflüge machen Müde
Sie werden es zu schätzen wissen, dass er nach einem solchen Ausflug endlich mal ,,richtig müde" ist. Das sind dann die Momente, in denen sich der Haushalt anrneldet und das ein oder andere schnell erledigt werden kann.
Mein Schatz und die Artgenossen
Sie werden sich schon aufmerksam selbst beobachten und sollten darauf bedacht sein, dem kleinen Welpen, der ja kein Wässerchen trüben kann, im Umgang mit Artgenossen seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Hier wird eine andere Sprache gesprochen, eine, die Sie nie beherschen werden. Die Verständigung unter den Hunden ist die große Herausforderung, die ein Welpe zu meistern hat, wenn er sich zu einem verträglichen Zeitgenossen entwickeln soll.
Falls er einmal auf einem Spaziergang eine negative Erfahrung mit einem anderen Hund macht helfen ihm die positiven Erfahrungen aus der Welpenspielstunde über diesen Schock hinweg und verhindern das er zum ängstlichen Außenseiter wird. Wenn Sie vorhaben, mit ihrem Hund später einen Übungsplatz zu besuchen, können Sie ihn schon bald (ca. mit 5 Monaten) mit der Atmosphäre dort vertraut machen, indem Sie einen Spaziergang mit ihm dorthin unternehmen - aber zunächst in respektabler Entfernung bleiben.
Ein absolutes Muss
Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase zuhause, ca. 2 bis 3 Wochen ist ein täglicher Kontakt mit Artgenossen die sinnvollste und wichtigste Termin am Tag, vor allem wenn er ansonsten als
Einzelhund in der Familie lebt. Wenn moglich, besuchen Sie vorher Welpenspielstunden, die auf vielen Hundeplatzen angeboten werden. Er soll sich spielerisch an den dortigen Betrieb gewohnen, ohne erschreckt zu werden. Fangen Sie keineswegs zu früh mit der ,,Arbeit" an - dann können Sie ihm jegliche Freude an späterer Arbeit nehmen. Zu Hause jedoch sollten Sie ihm schon bald einige wichtige Befehle beibringen ,,Sitz!" und ,,Sitz - bleib!" und auBerdem herankommen auf das Kommando ,,Hier!". Spater folgt dann ,,Platz" und manierliches Gehen an der Leine.
Das richtige MaB an Information
Neben mir als Züchter stehen Ihnen in allen Fragen der Erziehung, der Gesundheit, der Hundehaltung, der Zucht und des Ausstellungswesens im Klub für Belgische Schäferhunde jederzeit Fachleute zur Verfügung. Aber nicht nur deswegen wollte ich Ihnen nahe legen, Mitglied unseres Klubs zu werden - sofern Sie es nicht schon sind -, sondern ich bin sicher, Sie werden viele neue Freunde finden, Anregungen durch Zeitschriften bekommen, Erfahrungen austauschen und sicherlich manche nette Stunde mit anderen Hundehaltern verbringen können.
Nicht zuletzt helfen Sie mit Ihrer Mitgliedschaft, diese schöne (und auch nützliche) Rasse zu unterstützen.
Sollten Sie Fragen oder Probleme haben, rufen Sie uns geme an oder besuchen Sie uns. Wir haben die Kleinen mit viel Freude aufgezogen und sind natürlich an ihrem weiteren Lebensweg interessiert.
Buchtips
"Belgische Schäferhunde Haltung, Geschichte und Zucht in Deutschland Karla Klapproth
,,Hundeverhalten"
,,Hundesprache" von Dr. med. vet.Barbara Schoning, Kosmos Verlag
,,Hundeerziehung" von Sabine Winkler (Kosmos Verlag)
,,Der neue Weg der Hundeausbildung" von Urs Ochsenbein, Albert MUiier Verlag.
(viel weniger speziell, als der Titel vermuten lasst, gibt es wertvolle Ratschlage auch fiir
die allgemeine Erziehung, nicht nur fur die Weiterbildung zum
Dienst- und Rettungshund)
,,Ratgeber ftir den Hundefreund"
,,Mit dem Hund auf Du"
,,Hunde ernst genommen" alle Piper Verlag, von E. Trummler
,,Der Belgische Schaferhund und seine Geschichte" von Erna Bossi
,,Lehrbuch der Hundesprache" von Anders Hallgren Verlag, Oertel+ Sporer
,,Damit wir uns verstehen" Die Erziehung des Familienhundes von
Thomas Baumann -Baumann-Mi.ihle-Verlag-
Grundsatzlich bietet kein Buch ein ,,Patentrezept" ftir die richtige Erziehung bzw. Problembewaltigung. Jeder Hund ist ein Individualist und bedarf somit auch einer auf ihn abgestimmten Methode. In der Literatur finden Sie diverse Tipps und Anregungen.
Anschaffungen fiir den Hund
- Einen Futter- und einen Wassernapf am besten in einem höhenverstellbaren Gestell (passt sich der Große des Hundes an und ist besser für die Wirbelsäule)
2. Für den Schlafplatz eine weiche Unterlage und eine waschbare solide Decke, evtl. auch eine ftirs Auto
3. Für die erste Zeit ein Brustgeschirr (Gr. 60 oder 65) - dient der Sicherheit des Hundes! Spätere
Leinenführigkeit am Halsband wird dadurch nicht beeinträchtigt! Eine kleine (preiswerte, aber solide)
Leine ftir die erste Zeit. Später: Ein grobgliedriges Kettenhalsband (die feingliedrigen Halsbänder
zerreißen das Fell), besser noch ein rundgenahtes Lederhalsband. Eine kräftige Lederleine mit zwei
Karabinerringen und mehrere (so genannte Schäferleine). Eventuell für Stadtgange eine kurze
Handleine. Auch eine Flexi-Leine hat ihre Vorteile.
4. Einen kräftigen, grob zinkigen Kamm und eine Bürste, einen Striegel nur für die Zeit der Haarung
benützen, sonst lockern Sie immer wieder die Unterwolle und reißen sie aus)
5. Je nachdem wie Sie lhren Kofferraum nutzen wollen, ist die Anschaffung einer Vario-Kennel-Box sinnvoll
6. Natürlich liebt jeder Welpe Spielzeug (Aus Quietschtieren sollte man sicherheitshalber den Quietscher
entfernen - kann verschluckt werden!
7. Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung!!!!
8. Nachimpfungen nicht vergessen
Fiitterung von Junghunden trocken falls es mal schnell gehen soll bzw. der Hund es trocken lieber mag.
Nun fangt der Alltag an: Morgens, mittags, abends ,,Futter, Futter, Futter". Er würde Ihnen eventuell sogar die Haare vom Kopf fressen, aber das sollten Sie Ihrem Hund in seinem eigenen Interesse nicht erlauben. Hierbei fangt schon ein Stück Erziehung an - ,,Der Hund, der am Tisch nicht bettelt"! Ein Phantom? Bestimmt nicht! Auch wenn es schwer ist, diesen fordemden, hypnotischen Blicken zu widerstehen. Sie sollten es versuchen, zumindest in der Anfangszeit. Wenn sie tatsachlich standhaft bleiben, so wird sich dies auszahlen. Sie werden Situationen erleben in denen sie in der Gaststatte nach einem vorzilglichen Abendessen aufstehen und die nach ihnen gekommenen Gaste an anderen Tischen erstaunt und auch bewundernd reagieren werden." Kuck mat da war ja ein Hund dabei" Es ist übrigens nicht grausam dem Hund nichts vom Tisch zu geben da er der Rangfolge entsprechend nach dem ,,Herrn" isst. Er muss es halt erst mal lernen.
Bis zum Alter von 6 Monaten sollte der Junghund dreimal taglich geftittert werden.
Bis zu einem Jahr zweimal. Danach hat es sich bewahrt, ihm morgens eine Kleinigkeit zu geben (Hundekuchen, etwas Quark mit Flocken, etwas Joghurt, eine Scheibe Brot oder ein Eigelb mit Flocken) und abends dann die Hauptmahlzeit.
Zur Fütterung im Allgemeinen: Welches nun das richtige Futter ist, ob
man Fleisch, Flocken und Milchprodukte in die tägliche Ernährung mit einbezieht ist eine grundsätzliche Überlegungssache. Der Großteil der Hunde (die artgerecht ernährt werden) wird wohl mittlerweile mit Trockenfutter verschiedener Hersteller ernährt. Trockenfutter ist sehr gut zu lagern, kann gut portioniert werden und auch mal als Leckerchen in die Hosentasche gesteckt werden. Es riecht nicht, kann eingeweicht gefüttert werden (auf jeden Fall vorzuziehen) oder auch mal so.
Trockenfutter gilt als sehr ausgewogen und vom Hersteller für die bestimmten Altersstufen des Hundes abgestimmt. Für uns steht fest, dass als Basis der artgerechten Ernährung der Hunde Trockenfutter heutzutage unersetzlich ist.
Die lronie des Schicksals: Es gibt Futter für den Welpen, den Junghund, den Erwachsenen Hund, den Hund der sportlich aktiv ist, Futter für die trächtige Hündin, den alten Hund, den allergischen Hund, den dicken Hund, den zu mageren Hund, den Hund kleiner Rassen, mittelgroßer Rassen, den Hund großer Rassen und vieles mehr. Spätestens in der Mitte dieser Litanei haben Sie bemerkt, dass ich nicht so wirklich überzeugt bin, ob der Hund diese verschiedenen Futterarten benötigt oder ob die Werbestrategen der Futtermittelindustrie sich mehr nach den Stimmungen und dem Fürsorgegedanken der Käufer richten.
Natürlich ist Qualitat wichtig! Aber wie kann man bei der Vielzahl der Futtersorten das beste Futter finden?
Wenn Sie den Welpen von uns zu sich nach Hause nehmen wurde er von uns auf die verschiedensten Nahrungsmittel gewohnt. Wir geben Milch, Milchprodukte wie z.B. Hüttenkase, Käse und Quark zu den Mahlzeiten dazu. Die Hauptmahlzeiten bestehen aus Futterflocken, Schmelzflocken, verschiedenen Vollfuttem (verschiedener Hersteller), Fleisch (Vorzugsweise Kopffleisch und Muskelfleisch wie z.B. Herz vom Rind) lm Fressnapf und in anderen Tierfachgeschaften gibt es fertig portioniertes Fleisch gefroren zu einem guten Preis/Leistungsverhältnis oder Sie gehen zu Ihrem Metzger der vom Schlachthof z.B. ein ganzes Herz fur Sie mitbringt (Vakuumverpackt) das Sie dann in kleine Portionen geschnitten einfrieren können.
Unsere Welpen sind verschiedene Trockenfutter gewohnt, da es vorkommen kann dass ein Welpe nach der Trennung von seiner Mutter und den Geschwistern sein gewohntes Futter nicht mehr mag. In diesem Fall sollten Sie die verschiedensten Futtersorten einfach ausprobieren.
Also kaufen Sie was die Trockenfutter angeht nicht in der Anfangszeit nichts auf Vorratshaltung! Sie erhalten von uns bei der Übernahme des Welpen für ca. 4-5 Tage Futter mit.
Der Welpe wird freiwillig nicht verhungern, daher versuchen Sie sich keine Sorgen zu machen wenn er seinen Napf mal nicht vollständig leert. Grundsätzlich benötigen Sie keine Zusatzstoffe wenn Sie den Welpen mit den von uns angegebenen Lebensmitteln füttern da alles nötige darin erhalten ist. Eine gute Ergänzung ist aber natürliches Knochenmehl in Pulverform eine kleine Prise unter das Futter und Bierhefe in Tablettenform entweder mit den Fingern zerdrückt ins Futter oder als Leckerchen aus der Hand.
Meiden Sie im Interesse Ihres Hundes sonstige Vitamine, Kalk, Knoblauchpräparate und was ihnen sonst noch in den übervollen Regalen an Leckerchen begegnet. Diese sind in vielen Fallen nicht nötig, überteuert, nicht sinnvoll oder überdosiert zum Teil schädlich. Wir haben sehr gute Erfahrnng damit gemacht an einem Tag Trockenfutter und am anderen Tag Fleisch oder ein Flockenvollfutter zu fiittern. Ein wichtiger Punkt den es zu beachten gilt ist der, dass der Hund sich nicht an ein Futter gewohnt. In diesem Moment stellt er sich von der Ernährung fest auf ein Futter ein und kann dann bei der Verfütterung eines anderen Futters mit Durchfall reagieren. Milch und Milchprodukte sind so lange sinnvoll im Futter solange diese nicht über mehr als ein bis zwei Tage aus dem Futter herausgelassen werden. Das konstante tägliche füttern von Milch bzw. Milchprodukten wie Quark ist deswegen nötig weil sich im Magen des Welpen ein Laktat befindet, dass sich in der Zeit bildet, in der der Welpe von der Mutterhündin gesaugt wird. Dieses Laktat kann sich nur erhalten, wenn es immer wieder emeuert wird und nur mit dem erhalten dieses Laktates ist die Milch verdaubar und vom Magen verwertbar. Milch ist iibrigens ein guter Calziumspender und sollte in keiner Ernährung fehlen.
Mit diesem Satz mochte ich nun zum Alltag übergehen. Wenn Sie
ihren Welpen tatsachlich mit Fleisch, Milchprodukten und Trockenfutter ausgewogen ernahren, werden Sie mehr Zeit für das Anrichten des Futters benötigen. Sie werden aber schon nach kurzer Zeit feststellen, das in der Routine die sie gewinnen dies nicht mehr von Belang ist. Ihr Hund wird es Ihnen Danken. Er wird sie verfolgen und anhimmeln, er wird sie aufmerksam beobachten, wenn Sie z.B. das geschnittene Herz das gemäß dem Ritual vorher aus dem Gefrierschrank (man ist nämlich nicht Taub und kennt die Gerausche der Gefrierschranktür) zum auftauen in die Mikrowelle gelegt wird. Mit dem klingeln der Mikrowelle werden Sie dann auf Schritt und Tritt begleitet, da es ja schon ma! vorkommen kann, das ein winziges Stiück Fleisch aus versehen auf den Boden fallen konnte oder sogar direkt aus der Hand gegeben wird!
Der Welpe soll und muss wissen dass alles Futter von Ihnen kommt und das Sie der Herr über das Futter sind. Denn das ist ein Grundsatz im Rudel. Nur der Rudelführer bestimmt über das Futter! Einige Beispiele aus unserem taglichen Alltag:
Ein Apfel wird nicht ganz gegessen (der Rest wird ins Futter gerieben) geriebener Apfel entwickelt Pektine die sehr gut für die Verdauung sind.
Eine Banane die eigentlich unser Sohn wollte, die er aber nicht ganz mochte auf Seite legen und abends ins Futter. Ein Rest Nudeln, ein Rest gekochte Kartoffeln, ein Stück Kasekruste oder ein Rest Quark der nicht mehr aufgehoben wird bis zum nächsten Tag ab damit ins Futter.
Sie finden hier ein Beispiel für die Fütterung mit einigen Tipps die es zu beachten gilt. :
Morgens: ungefähr 1/4 Liter lauwarme Milch (später dann Quark) mit Matzinger- oder Schmelzflocken verrühren. Und/oder ein Stlick Brot mit Frischkase. Wenn Sie sicher sind, dass ihre Eier ganz frisch sind können Sie auch ein- bis zweimal wöchentlich ein Eigelb in der Milch verrühren.
Mittags: Wie abends oder Trockenfutter (vorher nach Vorschrift in Wasser einweichen). Im ersten Lebensjahr ein Junior-Vollfutter; später dann für erwachsene Hunde. Zu diesem Futter keine zusätzlichen Vitamine geben! Zuviel ist ungesund und schadlich. Bei der Wahl eines Trockenfutters konnen Sie später ausprobieren, was ihr Belgier am liebsten mag. Oft mochten die Junghunde sein gewohntes Futter nach einer Zeit nicht mehr so geme fressen.
Abends: 200 bis 300 g rohes, klein geschnittenes Rindfleisch, (Kopffleisch, Herz oder Pansen) Schweine- und Hühnerfleisch muss aus Gesundheitsgründen gekocht werden. Leber und Milz wird noch schlecht vertragen (Durchfall). Lunge ist ziemlich we1rtos (viel Volumen, wenig Nahrstoffe), kann aber in kleinen Mengen abgekocht untergemischt werden.
Der Junghund sollte im Monat so viel 100 gr. Fleisch bekommen, wie er Monate alt ist! Also 3 Monate alt= 300 g Fleisch taglich, verteilt auf 2 Mahlzeiten.
Der 5 Monate alte Hund bekommt ca. 500 g Fleisch taglich. Weiter aber sollte die Fleischmenge nicht gesteigert werden. Dem ausgewachsenen Hund reichen 300 bis 500 g Fleisch taglich - je nach Leistung.
Wenn Sie mittags aber Vollfutter geben, verringem Sie die Fleischmenge um die Hälfte. Der Hund ist kein Nur-Fleischfresser. Er muss unbedingt auch pflanzliche Stoffe bekommen, also Reis, Flocken, Gemlüse (außer alle Kohlarten), oder Obst, Karotten roh, gerieben oder gekocht, Apfel, Suppengemüse gekocht und klein zerdrückt, Petersilie, Joghurt, Hüttenkase, Bananen, Zucchini usw.
Bitte keinerlei Hiilsenfriichte und Zwiebeln!
Keine Trauben verfiittern auch nicht in geringen Mengen da diese schadlich sind.
Das Futter sollte knapp lauwarm sein. Geben Sie im ersten Lebensjahr Futterkalk in natlürlicher Form (Magerquark, Joghurt, Milch, fertiges Knochenmehl). Kein reiner Kalk.
Bei voller Ernährung mit Welpenvollfutter keine zusätzlichen Vitamintabletten oder Lebertran geben. Nie Rohren- oder Geflügelknochen geben.
Zucker, Schokolade (= sehr schädlich, zuviel Schokolade kann zum Tod führen!) und ähnliche Süßigkeiten sind nichts für den Hund. Um ihn zu belohnen, verwenden Sie Hundekuchen oder -kekse. Gelegentlich (z. B. auf der Fährte) schadet ihm ein Stückchen Wurst oder Käse (mild gewürzt) nicht.
Nach der Mahlzeit, die nicht länger als I0 bis 15 Minuten dauern sollte, nehmen Sie die Futterschüssel weg (Futterreste garen und ziehen Fliegen an). Ernähren Sie ihren Hund nicht überreichlich! Er sollte vor jeder Mahlzeit einen gesunden Hunger haben!
lmmer jedoch frisches Wasser bereitstellen (auch nachts)!
Vielleicht frisst ihr Welpe aus Heimweh in den ersten Tagen schlecht. Bedenken Sie, er war noch nie ohne seine Geschwister und seine Mutter. Lassen Sie ihn in den ersten Tagen nie alleine. Er wird Ihnen dankbar sein und sich schnell eingewohnen.
Von nun an liegt die Entwicklung des kleinen Hundes in ihrer Hand. Von meiner Frau und mir fur die Zukunft alles Gute und bis bald.